Lebensgeschichte 3

Mein Problem waren nicht nur dieser verdammt nervigen Floater. Es war nicht so als hätte ein von Grund auf glücklicher Mensch dieser Dinger gesehen und ist dann sofort schwer depressiv geworden. Vielmehr war ich davor schon jahrelang depressiv oder sagen wir unglücklich und tief in mir sehr traurig.
Diese Floater haben sich dann perfekt in das Gesamtbild meines beschissenen Lebens eingereiht. Yeah! Noch ein Grund mehr alles zu hassen.

Meine Aufmerksamkeit hat sich neu fokussiert, wo früher grüne Wiesen, ein blauer Himmel und ein bisschen fliegende Mücken war, da war jetzt haufenweise Dreck und ein bisschen Landschaft.
Ich habe Jahre gebraucht bis ich nach meiner erste Erfahrung wieder einmal den Mut aufgebracht habe, nochmal zu googeln. Zu groß war meine Angst nochmal zu erfahren das es nichts gibt was ich tun könnte.

Doch dann fand ich die Laser-Vitreolyse! Da denkt man jahrelang, es gibt keine Möglichkeit, irgendwie wieder ein normales Leben, ohne den Schmutz zu führen und dann findet man etwas, dass dies verspricht. Ich brauche keinem zu erklären wie euphorisch ich gewesen bin, am liebsten hätte ich die Welt umarmt. Doch zwei Klicks weiter war wich die Euphorie der sehr ernüchternden Realität.
Kaum ein junger Mensch kommt für die Vitreolyse in Frage, die Vitreolyse entfernt nicht alle Floater und die Operation muss privat bezahlt werden. Ohh well, fuck then!

Meine Trübungen tanzten wild über den Bildschirm meines Computers und formten ein hämisches Grinsen. Doppelte Punktzahl für den Pathos. 

Eigentlich hatte ich jede Hoffnung aufgegeben jemals wieder einen freien Blick zu haben, doch dann fand ich die Vitrektomie. Diverse Websiten waren sich einig, die Pars-Plana-Vitrektomie ist eine relativ schonende Operation mit geringer Komplikationsrate.  Okay, ist gekauft!

Leider ist der zweite Blick meistens nicht mehr fähig dazu die erste Euphorie aufrecht zu halten. Grauer Star ist die sichere Konsequenz. Also dann doch nicht, aber immerhin gibt es etwas, was mir eventuell helfen könnte. Allein schon die Aussicht darauf, dass ich nicht mit meinem Trübungen sterben muss, war schon wie Balsam für mich.

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